Umgang mit dem Wunsch nach einem assistierten Suizid
im Ökumenischen Hospizdienst Leichlingen
Jeder Mensch hat eine Würde, die unantastbar ist. Dazu gehört der freie Wille über Leben und Tod, den wir in vollem Umfang respektieren.
Der Wunsch eines Menschen, sein Leben selbstbestimmt zu beenden, bringt uns als Gesellschaft in ein Spannungsfeld zwischen der Selbstbestimmung des Menschen und dem Anspruch, das Leben zu schützen.
Wir lassen keinen Menschen im Sterbeprozess allein und bieten allen die gleiche Begleitung und Betreuung an.
Den Wunsch, sein Leben selbstbestimmt zu beenden, respektieren wir und verurteilen niemanden, der sich zu einem Suizid entschließt.
Als Ökumenischer Hospizdienst assistieren wir einen Suizid nicht. Wir vermitteln nicht den Kontakt zu Sterbehilfe-Organisationen oder Personen, die Suizide assistieren.
Menschen, die wir in unserer Einrichtung im Sterben oder in der Trauer begleiten, die den Wunsch haben, ihrem Leben selbstbestimmt ein Ende zu setzen, bieten wir Gespräche, die Vermittlung von Kontakten zu einer professionellen palliativen – pflegerischen Begleitung, zu psychologischer und psychiatrischer Hilfe und Seelsorge an. Durch diese Kultur der ganzheitlichen Umsorgung können Hoffnung und neue Perspektiven für das eigene Leben entstehen.
Wir respektieren, wenn Ehrenamtliche/Mitarbeitende des ÖHL aus religiösen Gründen oder wegen ihrer weltanschaulichen Überzeugung einen assistierten Suizid ablehnen.
Wir begleiten Angehörige/Zugehörige und ehrenamtlich Tätige, die sich durch die Konfrontation mit einem assistierten Suizid in ihrer Familie, in ihrem Umfeld oder während einer Begleitung überfordert fühlen.
Es ist uns wichtig, mit den Ehrenamtlichen/Mitarbeitenden des ÖHL über das Thema Assistierter Suizid ins Gespräch zu kommen. Für alle bieten wir regelmäßig Schulungen zum Umgang mit Sterben, Tod und Trauer und Einzel- und Gruppensupervisionenan, die auch den assistierten Suizid thematisieren.
Stand: 29.10.2024